An dieser Stelle befand sich das alte Stieglbräu.
Die Stieglbrauerei ist heute die größte Privatbrauerei Österreichs. 1863 verlegte die Brauerei ihre Produktionsstätte von der Innenstadt in den Vorort Maxglan. Das alte Brauhaus in der Gstättengasse wurde 1909 abgetragen und durch einen Neubau ersetzt. Die Braustatt wurde 1492 erstmals urkundlich erwähnt, 1523 ist es als „Prewhaus bey dem Stieglein“ belegt.
Im Sommer 1780 besuchten die Geschwister Mozart mit ihrer gemeinsamen Freundin Katherl Gilowsky ein gesellschaftliches Großereignis beim Stieglbräu, ein Kegelscheiben, das insgesamt 17 Tage dauerte. Der Stiegl-Wirt hatte als „Best“ (Preis) eine Kuh und ein „auf schenst mit Kranz und bisch“ geschmücktes Kalb ausgelobt. Das „Leggeld“ (Spielkasse) betrug über 1000 Gulden.
Das Brauhandwerk war vergleichsweise eine einträgliche Gerechtsame (Gewerbeberechtigung) und Brauer zählten zu den Vermögenderen in der Stadt. Die Brauereien waren jedoch bis ins 19. Jahrhundert Familienbetriebe, in denen der Meister mit Brauknechten, Kellnern und Dienstboten das Geschäft besorgte. Das von ihnen eingesottene Bier durfte in erzbischöflicher Zeit nur in ihren Brauhäusern ausgeschenkt oder über die Gasse verkauft werden.