Trakl Gedichttafel „Im Dunkel“, Engel-Apotheke, Linzer Gasse

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Keller der Apotheke „Zum weißen Engel“ © Stadtarchiv Salzburg

Wo? An der Fassade der ehemaligen „Engel-Apotheke“ am Anfang der Linzer Gasse

Nach der siebten Gymnasialklasse entschloss sich Georg Trakl, Apotheker zu werden. Für das Studium der Pharmazie brauchte man damals nicht die Matura; Voraussetzung war aber ein Praktikum,  das Trakl von 1905 – 1908 in der Apotheke „Zum weißen Engel“ in der Linzer Gasse (heute „Engel-Apotheke“, jetzt im benachbarten Haus) absolvierte. In diese Zeit fielen seine ersten Versuche, sich als Dichter in der Salzburger Öffentlichkeit einen Namen zu machen (Dramen im Stadttheater, Gedichte in Tageszeitungen). Nach Studium und Militärdienst in Wien arbeitete er hier nochmals im Herbst 1911 für einige Wochen als Rezeptuarius. Neben dem ehemaligen Eingang ist das Gedicht „Im Dunkel“ angebracht. © Hans Weichselbaum (2014, S. 48f). Georg Trakl Eine Biographie 2014, Otto Müller Verlag

In diesem Gedicht gestaltete Georg Trakl den Gegensatz zwischen Menschen, die in liebender Gemeinschaft vereint sind, und dem Einsamen, dem die Dunkelheit einen Zugang zu einer anderen Wirklichkeit öffnet. Es ist aus dem Gedicht „An Mauern hin“ hervorgegangen und wurde erstmals am 15. März 1914 mit dem Titel „Immer dunkler“ im „Brenner“ veröffentlicht. Für den Gedichtband „Sebastian im Traum“ gab Trakl dem Gedicht den jetzigen Titel. © Internationales Trakl-Forum der Salzburger Kulturvereinigung. F.d.I.v.: Dr. Hans Weichselbaum (Hrsg.): Georg Trakl: Die ‘Salzburg’-Gedichte.

Audio_Icon Audiospur: Gedicht „Im Dunkel“ – gelesen von Gernot Rath

Wissen_IconIm Dunkel
2. Fassung

© Salzburg Research
© Salzburg Research
Es schweigt die Seele den blauen Frühling.
Unter feuchtem Abendgezweig
Sank in Schauern die Stirne den Liebenden.

O das grünende Kreuz. Im dunklem Gespräch
Erkannten sich Mann und Weib.
An kahler Mauer
Wandelt mit seinen Gestirnen der Einsame.

Über die mondbeglänzten Wege des Walds
Sank die Wildnis
Vergessener Jagden; Blick der Bläue
Aus verfallenen Felsen bricht.

(Georg Trakl, 1914)