Georg Trakl – sein Leben

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Scherenschnitt 1909
Scherenschnitt 1909 – © Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte

Früh endet das Leben des berühmtesten Salzburger Dichters: Georg Trakl stirbt mit 27 Jahren am 3. November 1914 in Galizien an einer Überdosis Kokain.

Die vorliegende Biographie enthält neue Entdeckungen, die bisherige biographische Darstellungen korrigieren. Hans Weichselbaum erzählt die schwierige Lebensgeschichte eines begabten jungen Mannes, beginnend mit der Übersiedlung der Familie nach Salzburg, wo den Trakls der gesellschaftliche Aufstieg gelingt. Kurz nach der Jahrhundertwende beginnt Georg Trakl mit ersten literarischen Versuchen, es sind – ganz ungewöhnlich für den späteren Lyriker – Theaterstücke. Etwa in die gleiche Zeit fallen auch erste Experimente mit verschiedenen Drogen, von denen Trakl Zeit seines Lebens nicht mehr loskommen wird. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 meldet er sich freiwillig als Sanitäter. Die erlebten Gräuel der Schlacht bei Grodek stürzen ihn in Verzweiflung, ein Nervenzusammenbruch und Suizidversuch lassen ihn selbst zum Opfer werden.

Wissen_IconLeseprobe aus der neuen Biographie Georg Trakls: Vorwort und Kapitel 1: „Hineingeboren (1887–1901) Herkunft und Kindheit“
Hans Weichselbaum (2014). Georg Trakl Eine Biographie 2014, Otto Müller Verlag.

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© der Videos: ORF Salzburg

Lebenschronik

1887: 3. Februar: Georg Trakl abends im Schaffnerhaus am Waagplatz in Salzburg geboren. Eltern: Tobias Trakl, Eisenhändler, geb. 1837 in Ödenburg (Sopron) und Maria Catharina Trakl, geborene Halik, geb. 1852 in Wiener Neustadt.
8. Februar: Am 08.02.1887 wurde Georg Trakl in der Christuskirche am Salzachkai getauft, seine Eltern waren evangelisch.

1892: Trakl kommt auf die Übungsschule des Lehrerseminars. Religionsunterricht zweimal wöchentlich im protestantischen Pfarrhaus.

1897: Trakl kommt auf das humanistische k.k. Staatsgymnasium.

1905: Trakl steigt am Ende der siebten Klasse nicht auf, entscheidet sich, Apotheker zu werden, und verlässt das Gymnasium. Praktikum in Carl Hinterhubers Apotheke „Zum weißen Engel“ in der Linzer Gasse.

1906: Uraufführung der Einakter „Totentag“ und „Fata Morgana“ im Stadttheater Salzburg.

1908: Erste Veröffentlichung eines Gedichtes („Das Morgenlied“, in: „Salzburger Volksblatt“). Abschluss der Praktikantenzeit, Immatrikulation zum Studium der Pharmazie an der Universität Wien.

1909: Auf Anregung Erhard Buschbecks Zusammenstellung seiner ersten Gedichtsammlung, der „Sammlung 1909“; sie bleibt unveröffentlicht.

1910: Zusammentreffen mit Oskar Kokoschka. Sponsion zum Magister der Pharmazie. Tod des Vaters. Antritt des militärischen Präsenzdienstes als Einjährig-Freiwilliger.

1911: Ende des militärischen Präsenzdienstes in Wien. Tätigkeit als Rezeptarius in der Apotheke „Zum weißen Engel“.

1912: April: Probedienst in der Apotheke des Garnisonsspitals Nr. 10 in Innsbruck. Bekanntschaft mit dem Herausgeber der Halbmonatsschrift „Der Brenner“, Ludwig von Ficker; bald regelmäßige Veröffentlichung von Gedichten. Im Herbst Versetzung in die Reserve.

1913: Annahme des Manuskriptes der „Gedichte“ im Kurt Wolff Verlag (Leipzig). Aufenthalt in Wien. Probedienst als Rechnungspraktikant im Kriegsministerium. Verkehr mit Karl Kraus und Adolf Loos. Reise nach Venedig. Rückkehr nach Innsbruck. Einzige öffentliche Vorlesung.

1914: Einsendung des Manuskriptes von „Sebastian im Traum“ an den Kurt Wolff Verlag. Reise nach Berlin zu seiner Schwester Margarethe Langen. Begegnung mit Else Lasker-Schüler. Übersiedlung auf die Hohenburg bei Igls zu Rudolf von Ficker. Anfrage beim Kgl. Niederländischen Kolonialamt nach einer Anstellungsmöglichkeit im Kolonialdienst; ablehnender Bescheid. Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung durch Ludwig Wittgenstein. Kriegsausbruch.
24. August: Abreise mit einem Militärtransport. Trakls Einheit, das Feldspital 7/14, wird in Galizien stationiert und in der Schlacht von Grodek eingesetzt; traumatische Kriegserfahrungen. Stationierung in Westgalizien; Einweisung in das Garnisonsspital in Krakau „zur Beobachtung des Geisteszustandes“.
24./25. Oktober: Besuch Ludwig von Fickers in Krakau.
3. November: Georg Trakl stirbt an Herzlähmung als Folge einer Kokainvergiftung; Beisetzung auf dem Rakoviczer Friedhof in Krakau.

© Internationales Trakl-Forum der Salzburger Kulturvereinigung. F.d.I.v.: Dr. Hans Weichselbaum (Hrsg.): Georg Trakl: Die ‘Salzburg’-Gedichte.

Vergleich zwischen früher und heute

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Georg Trakl, Klassenfoto, 1901 (Hans Weichselbaum, 2014, Trakl Biographie S. 36)
Georg Trakl, Mai 1994 (Hans Weichselbaum, 2014, Trakl Biographie S. 160)