E1: Exkurs: Heimatmuseum Prien

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Sammlung zur Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde des westlichen Chiemgaus

„Das Heimatmuseum, das im ehemaligen Handwerkerhaus “Beim Mayerpaul” untergebracht ist, wurde im Jahr 1913 gegründet. Es beherbergt eine bedeutende Sammlung zur Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde des westlichen Chiemgaus. In für den Chiemgau typischen Zimmern werden regionale Eigenheiten wie das Fischerhandwerk mit dem letzten erhaltenen Einbaum aus der Zeit um 1850 und die Chiemgauer Trachten inklusive dem Priener Hut ausgestellt. Zu sehen sind außerdem Handwerkskunst, ein Biedermeierzimmer, ein Krippenraum und religiöse Volkskunst. Neben dem frühen Tourismus und der Entwicklung des Marktes Prien nach dem Eisenbahnbau von 1860 wird auch die jahrhundertelange Herrschaftsgeschichte der Wildenwarts in Form einer großen gemalten Übersichtskarte dargestellt.“ (Quelle: Chiemsee-Alpenland Tourismus GmbH & Co. KG)

 

Der Priener Hut als Bestandteil der Frauen und Mädchentracht

Anna Kopp geb. Brunnhuber Schöpferin des Priener Huts © Heimatmuseum Prien
Anna Kopp geb. Brunnhuber Schöpferin des Priener Huts © Heimatmuseum Prien

Das Heimatmuseum Prien beinhaltet eine kostbare Rarität, nämlich den „Priener Hut“ und historische Dokumente, die seine interessante Entstehungsgeschichte beleuchten. Diese ist insofern erstaunlich, da das „erstmalige Design“ zu diesem Hut von einer jungen weiblichen Unternehmerin aus Prien, Anna Kopp, Tochter des Hutmachers Brunnhuber aus Prien/Grabenstätt aus dem Jahre 1870 stammt. Das Haus Brunhuber befindet sich auch heute noch Nahe dem Heimatmuseum Prien.

Wie oft bei Innovationen üblich, entstand dieser Entwurf aufgrund einer Inspiration aus einer Tiroler Nachbarsregion, dem damaligen Inntal (der „Inntaler Hut“) und aus- zu dieser Zeit – herkömmlichen Hutdesign (dem „Städtischen Hut“).

Das Aussehen des Priener Hutes wurde immer wieder weiterentwickelt. Es entstanden der „Schöne Priener Sonntagshut“, ein Zylinderplüschhut mit schwarzen Samtband und der „Fesche Priener Festtagshut“ mit einem Paar Goldquasten. Im Jahre 1896 wurden diese Modelle auf der Bayerischen Landes-, Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Anfang des letzten Jahrhunderts (ca. 1905/1910) entstanden weitere Modellvarianten und zwar der „Priener Hut“ mit 2 Büschl (4 Goldquasten). Ab 1920 wurde diese beiden gerne bei den Umzügen und Aktivitäten der Chiemgauer Trachtenvereine getragen und sicherten so dessen Nachfrage.

Beschreibung des Priener Hutes
Der Priener Hut wird folgendermaßen beschrieben: Er besteht aus einem 6-7 cm hohen Kumpf und einer 4,5 cm breiten Krempe aus Zylinderplüsch. Der Hutunterrand wird mit einer breiten Goldborte mit aufwendiger Goldstickerei aus Goldfaden, Perlen und Pailletten verziert. Die Hutbänder („Hint-Obi-Bandl“), entweder aus Web- oder Samtbändern, werden rocklang getragen. Falls die Trägerin wünscht, werden diese seitlich über die Gretlfrisur gelegt und im Nacken mit einem kleinen Häkchen festgehalten. (Quelle: Chiemgau Alpenverband für Tracht und Sitte e. V.)

Tipp: Verschicke Deine persönliche Ansichtskarte im Modul COMMUNITY. (Nur in der App-Testversion verfügbar)

 

Vergleich zwischen früher und heute

Schiebe den Balken hin und her um die Unterschiede zu entdecken!

Das Mayrpaulanwesen vor der Fassadenbemalung (um 1947)
Das Heimatmuseum Prien heute

Weiterführende Informationen

Website: Chiemgau Alpenverband für Tracht und Sitte e. V. Online unter: http://chiemgau-alpenverband.de/

Brunhuber Hut- & Kindertrachtenmode. http://www.hut-brunhuber.de